mind.in.a.box interview:

mind.in.a.box - Interview for magazine 'DNASix 06/2004', Interviewer:'Markus Fürgut', about: 'Lost ALone', Date: 2004-06-01
 
Link: DNASix 06/2004
 
Keine Angst vor der Zukunft

Mutige und anders als der Durchschnitt klingende Electro-Scheiben sind inzwischen leider sehr seiten geworden. Meistens orientieren sich Newcomer an den gängigen Standards. Dass es auch anders geht, beweist mind.in.a.box aus Österreich. Lost Alone bietet Dance, Electro, Synthiepop und Wave. Allerdings hat Mastermind Stev nicht für jeden Stil ein Stück kreiert, sondern aus diesen Genres etwas Neues entwickelt. Wie sich das anhört? Sehr interessant, ungewöhnlich und intensiv. Selbstverständlich haben wir Stev zum Interview gebeten, um mehr über mind.in.a.box zu erfahren.
 
DNASix: Mit deinem Debutalbum erscheinst du quasi aus dem Nichts auf der Bildfläche. Wie lange hast du an diesem Werk gearbeitet, und hast du vor mind.in.a.box auch schon Musik gemacht?
Stev: In Summe sind drei Jahre vergangen, bis Lost Alone fertig war. Zuvor hatte ich vor allem an Musik zu Computerspielen gearbeitet. Zuerst noch auf dem Commodore64 und dann auf dem PC entwickelten wir unseren eigenen Sequencer, mit dem ich mehr als zehn Jahre arbeitete. Auch die meisten Songs von Lost Alone entstanden mit Hilfe dieser Software (die Hardware-Synthesizer ansteuert), und das hat den Sound von mind.in.a.box sicher stark geprägt. Dabei versuche ich, die Songs möglichst komplex und facettenreich zu gestalten und für viel Abwechslung zu sorgen. Die meisten Songs des Albums bestehen aus vielen verschiedenen Melodien, die erst in Summe ein stimmiges Ganzes ergeben.
 
DNASix: Die Platte passt in keine musikalische Schublade, da du geschickt Elemente der unterschiedlichsten elektronischen Spielarten zu einer eigenständigen Mischung verarbeitet hast. Was sind deine Inspirationsquellen für mind.in.a.box?
Stev: Eigentlich hatte ich nie bewusst bestimmte Vorbilder in musikalischer Hinsicht. Die Inspiration kam immer aus der Idee, der Geschichte hinter jedem Song, der mind.in.a.box-Welt beziehungsweise aus den Emotionen, welche die jeweilige Geschichte bei mir hinterließ. Ich mache ungern einen Song einfact so drauflos, weil man dann sehr leicht den Faden verliert. Sehr wichtig ist es aber für mich immer auch, einfach schöne Melodien zu finden. Es war nie meine Absicht, bewusst Musikstile zu verschmelzen, sondern ich versuche einfacht die Geschichten, welche wir erzählen wollen, musikalisch umzusetzen. Glücklicherweise konnte ich auch immer meinen eigenen Stil realisieren, ohne mich stark beeinflussen zu lassen.
 
DNASix: Das Coverartwork ist sehr futuristisch gestaltet. Auf was oder wen schaut der Cyborg auf dem Cover? Wie die Terminator-Welt Wirklichkeit?
Stev: Das Coverartwork ist das Bild zum Song Lost Alone. Jemand läuft alleine durch eine Stadt, und die Stadt spricht zu ihm und gibt ihm Mut. Das ist im Booklet-Inneren nich stärker herausgearbeitet. Der Cyborg symbolisiert die Essenz dieser Stadt beziehungsweise unserer mind.in.a.box-Welt. Für alle Album Albumkäufer werde ich übrigens eine völlig andere Interpretation von dem Song Lost Alone zum Download enbieten. Aber Vorsicht, nicht erschrecken, safe ich dazu. Ich hoffe, wir überstehen die nächsten 200 Jahre. Ich glaube nicht, dass wir gegen Maschinen kämpfen werden, sondern vielmehr, dass wir selbst immer mehr zu Maschinen werden.

Mehr über mind.in.a.box gibt es in der nächsten Ausgabe